Ver erat, irriguos errabat Flora per hortos, / Dum Zephÿrus tepido mulcebat rura sereno: / Utque Deam vidit, caluit, fugit illa, sed iste / Fortior insequitur dando illi nomina nuptæ. / Possidet vnde Dea arbitrium cum nomine florum: / Dum passim pictis incinctæ vestibus Horæ / Et Charites flores rapiunt, nectuntque corollas: / Plectraque cum Musis torquet resonantia Phœbus.
Es war Frühling, Flora irrte durch die bewässerten Gärten, / solange der Zephyr die Länder mit heiterer Milde streichelte: / sobald er die Göttin erblickte, war er entflammt; jene ergriff die Flucht, aber er / verfolgte sie noch heftiger, indem er jener Braut den Namen verlieh. / Daher hat die Göttin die Herrschaft und den Namen der Blumen, / während überall die Horen, umgürtet in bunten Kleidern, / und die Grazien Blumen an sich reißen, Kränzchen flechten / und die widerschallenden Plektren Phoebus mit den Musen wendet.
Nachdem sich Zephyrus in Flora verliebte, verfolgte er sie, bis er sie schließlich heiratete. Es heißt, dass erst durch die Vereinigung des mild-wehenden Westwindes und der Mitgift der Gattin Flora (üppige Blütenpracht) der Frühling gesichert ist.
Dieser Kupferstich greift durch die Darstellung der Musen (die Schutzgöttinnen der Künste), des Berges Parnassus und des geflügelten Pferdes Pegasus die Thematik der Künste auf. Die Musen haben sich um die Hippocrene, die Quelle der Musen, versammelt und spielen dort auf verschiedenen Instrumenten wie beispielsweise einer Laute oder Flöte.
Oberhalb der Musen befindet sich der geflügelte Pegasus, welcher mit seinen Hufen die Quelle der Musen, die Hippocrene, am Helikon geschlagen haben soll.
Zentral vom unteren Bildrand fließt der Fluss Pindus zur Stadt Delphi in der Ferne
Am linken Ufer des Flusses sind die Horæ abgebildet (Göttinnen die über das geregelte Leben und das Menschenwerk wachen) sowie die Charites, die drei Göttinnen der Anmut.